Arthrose – wie vermeiden, wie helfen?

Arthrose – eine degenerative, chronische Gelenkserkrankung in Folge von Verschleiß – tut weh. Das Pferd bewegt sich ungern, lahmt, stolpert und wendet am liebsten gar nicht.  Oft verkrampft sich das Tier auch am Rücken, weil es die Muskeln anspannt, um Schmerzen zu vermeiden. Was tut man, damit es erst gar nicht dazu kommt bzw. was, wenn es schon passiert ist?

Zu frühe und zu intensive Belastung, vor allem im Leistungssport – vielleicht auch noch auf einem ungeeigneten Boden – kann Arthrose auslösen. Aber auch falsches oder zu kurzes Aufwärmen, Bewegungsmangel, Fehlstellungen der Hufe und Beine, schlechter Hufbeschlag, Übergewicht und übermäßige Fütterung begünstigen das Entstehen der Krankheit. Dazu kommt leider auch das Alter.

Daraus folgt, dass ein korrekter Beschlag bzw. Ausschneiden samt Nachbehandlung, regelmäßige und ausreichende Bewegung auf geeigneten Böden, eine dem Trainingszustand angepasste Belastung und eine ausgewogene Ernährung die wichtigsten Prophylaxemaßnahmen gegen Arthrose darstellen. Denn eines ist leider klar: WENN ein Pferd einmal Arthrose hat, ist die Krankheit aus schulmedizinischer Sicht unheilbar.

Als Sofortmaßnahme empfiehlt sich unbedingte Ruhigstellung des betroffenen Gelenks – und das so lange, bis der akute Anfall vorüber ist. Im Klartext bedeutet das Boxenruhe bzw. eingeschränktes Schritttempo. Der Tierarzt hilft außerdem, eine Verschlechterung der Arthrose möglichst lange hinauszuzögern und die Auswirkungen abzumildern – und zwar mit Mitteln, die direkt ins Gelenk gespritzt werden, um die Entzündung dort zu stoppen und die Produktion von Gelenksflüssigkeit anzuregen.
Auch Zusatzfuttermittel mit Glykosaminoglykane wie Arthrosan, die Teufelskralle  oder eine Eggersmann Gelenk Kur helfen, das Krankheitsbild zu verbessern. Äußerlich angewandt kann auch Beinwellwurzel Linderung verschaffen. Ein ganz wichtiger Faktor für das richtige Management eines Arthrosepferdes ist außerdem ein korrekter evtl. sogar ein spezieller orthopädischer Beschlag, der die betroffene Gelenksstruktur entlastet.

Für alle Pferdeliebhaberinnen und Liebhaber, bei deren Tieren Arthrose diagnostiziert wurde, gibt es dennoch eine gute Nachricht: Es spricht nichts, aber auch gar nichts dagegen, das Tier tagtäglich weiter zu bewegen – im Gegenteil, langes Stehen in der Box ist Gift! Nur durch Bewegung kann die Entwicklung der Krankheit gehemmt werden – ABER: Wichtig ist, erst lange Schritt zu reiten, bevor man in den Trab übergeht, damit die Gelenke gut „geschmiert“ werden. Dasselbe gilt fürs Abkühlen: Nach der Arbeit also unbedingt nochmals eine halbe Stunde Schritt. Sprungtrainings sind allerdings tabu.

Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass es auch einem Arthrose-Pferd gut gehen kann und es durchaus eine reale Chance hat, auch mit diesem Befund ein hohes Alter zu erreichen und bis dahin ansonsten gesund und mobil zu bleiben.