Sommerhitze, Bremsen und Fliegen – wie hilft man seinem Pferd?

Im Hochsommer, wenn die Sonne unerbittlich ihre heißen Strahlen auf die Erde schickt und die Temperaturen auf 30 bis 40 Grad Celsius ansteigen, leiden nicht nur wir Menschen, sondern auch die Pferde stark unter dieser Hitze. Viele Tiere haben bei drückender, schwüler Hitze Kreislaufprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und Konditionsschwächen…

Während der heißen Sommermonate ist die Boxenhaltung in stickigen, überhitzten Ställen ein Tabu. Die Pferde brauchen ständig frische, kühle Luft: Am besten, sie bleiben Tag und Nacht auf der Weide. Die kühle Nachtluft lässt die Pferde den kommenden heißen Tag besser ertragen. Und tagsüber brauchen die Tiere einen schattigen Platz, der groß genug ist, alle Tiere aufzunehmen. Dort ist meist auch die Fliegenplage nicht ganz so schlimm, da Fliegen die Kühle eher meiden.

Weil Pferde ihre Körpertemperatur über Schwitzen ausgleichen, verlieren sie auch viel Wasser – das nachgefüllt werden muss. Offene Wannen oder Bottiche eignen sich nicht so gut, da das Wasser sehr schnell faulig wird und die Mücken ihre Eier darin ablegen. Auch die Fütterung muss der Sommerhitze angeglichen werden: Je nach Weide – fett oder mager – muss mehr oder weniger Heu und Stroh zugefüttert werden. Eventuelle Kraftfutterrationen versieht man am besten mit einem Mineralfutter. Und – ganz wichtig – der Salzleckstein: Durch starkes Schwitzen verliert das Pferd viel Salz, das führt sonst zu Mangelerscheinungen!

Symptome bei Hitzeschlag und Gegenmaßnahmen:

  • Schwäche, Kreislaufprobleme (Schwanken), Körpertemperatur über 38,7 Grad Celsius, starkes Schwitzen, erhöhte Atem- und Pulsfrequenz.
  • Bei diesen Symptomen muss man sofort den Tierarzt verständigen – bis zu seinem Eintreffen kühlt man die Beine mit einem leichtem Wasserstrahl, befeuchtet den Kopf mit einem nassen Schwamm oder Tuch und kühlt dann auch Brust und Körper mit einem Wasserstrahl leicht ab.

Fliegen- und Bremsenplage bis zur Verzweiflung…

  • Es gibt die unterschiedlichsten Anti-Fliegensprays und -lotionen. Was am besten und am längsten wirkt, ist von Pferd zu Pferd und leider auch von Insekt zu Insekt verschieden. Viele Pferde werden auch beim Geräusch der Sprühdosen allerdings nervös – da hilft nur der Griff zu Schwämmchen und Tüchern.
  • Mähne und Schweif sind die natürlichen Abwehrmittel der Pferde gegen Fliegen, in der Sommerhitze dürfen sie daher nicht gekürzt oder gar zur Zierde eingeflochten werden. Je länger Mähne und Schweif des Pferdes wachsen dürfen, desto mehr Fliegen kann das Pferd selbst vertreiben. Außerdem schützt ein langer Schopf die Augen vor den lästigen Plagegeistern und verhindert die im Sommer so gefürchteten Augenentzündungen!